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Altenheimbetriebsvergleich 2018

Der Altenheimbetriebsvergleich, der erstmalig gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Solidaris erstellt wurde und die Daten von mehr als 200 Altenheimen umfasst, liegt in der aktuellen Fassung vor und gibt Einblicke in die Entwicklung der Branche im Geschäftsjahr 2018.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Reinhold Jucks
Dipl.-Kfm. Reinhold Jucks
Geschäftsführer
Wirtschaftsprüfer / Steuerberater

0251 - 48204-15
r.jucks@bpg-muenster.de

Der Betriebsvergleich umfasst neben den klassischen Erfolgskennzahlen wie Betriebsergebnis, Personalkosten und Umsatz auch Liquiditätskennziffern und Rentabilitätsvergleiche. Zudem lassen sich Trendanalysen und langjährige Entwicklungen aufzeigen. Mit Hilfe dieser Benchmarkdaten lässt sich für Altenhilfeeinrichtungen u. a. eine Einschätzung und Einordnung der jeweiligen Marktstellung vornehmen. Wir haben den Altenheimbetriebsvergleich für das Jahr 2018 erstmalig gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Solidaris erstellt.

Struktur und Leistung der einbezogenen Altenheime

Der Altenheimbetriebsvergleich enthält für das Jahr 2018 die Daten von mehr als 200 Altenheimen aus dem Mandantenkreis der Netzwerkpartner. Altenheime mit 50 bis unter 90 Plätzen sind dabei mit 47,6 % am häufigsten vertreten, gefolgt von Altenheimen mit 90 bis 129 Plätzen mit 35,5 %. Altenheime mit weniger als 50 Platzen oder mit 130 Plätzen und mehr machen 7,8 % bzw. 9,1 % an allen einbezogenen Altenheimen aus. Im Durchschnitt verfügt ein Altenheim über 91 Plätze.

Die im Durchschnitt geleisteten Pflegetage lagen bei rund 31.200 Tagen, was einer durchschnittlichen Auslastung von 96,6 % entspricht. Im Rahmen des Zweites Pflegestärkungsgesetz - PSG II - (Zweites Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften) wurden zum 1. Januar 2017 die bisher geltenden drei Pflegeklassen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Deshalb ist eine Vergleichbarkeit der nachfolgend dargestellten Pflegeleistung sowie der Entgelte (Pflegetage nach Pflegegraden sowie Pflegeentgelte nach Pflegegraden) lediglich für die beiden Jahre 2017 und 2018 möglich.

Die Pflegeleistungsstruktur, gemessen am Anteil der einzelnen Pflegeklassen an den gesamten Pflegetagen, stellt sich wie folgt dar:

Pflegeleistungsstruktur

 

Hieraus ergibt sich unverändert zum Vorjahr eine Leistungsstrukturziffer, d. h. eine entsprechend den Pflegegraden gewichtete Pflegeleistung (Vergleichstage mit Gewichtung nach Personalanhaltszahlen) in Relation zu den ungewichteten Pflegetagen, von 1,74. Bei einem durchschnittlichen Personaleinsatz von 57 Vollkräften (davon rund 33 Vollkräfte im Pflegedienst) bedeutet dies bei den oben angegebenen geleisteten Pflegetagen, dass eine Pflegevollkraft im Durchschnitt ca. 1,5 Bewohner versorgt. Bezogen auf den Pflegedienst versorgt eine Pflegevollkraft im Durchschnitt ca. 2,5 Bewohner.

Die neuen Entgelte nach Pflegegraden stellen sich im Durchschnitt wie folgt dar:

Leistungsentgelte (EUR)

Ertragslage

Wesentlicher Aufwandsfaktor von Altenheimen ist mit durchschnittlich rund 65 % des betrieblichen Aufwandes der Personalaufwand. Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft im Jahr 2018 beträgt TEUR 51. Seine Entwicklung insgesamt und für den Pflegedienst ist in der nachfolgenden Abbildung für rund 150 identische Altenheime über drei Jahre dargestellt.

Personalaufwand und Erlöse je Vollkraft (TEUR)

Der Personalaufwand je Vollkraft weist im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um knapp 2% auf. Zugleich sind die Umsatzerlöse je Vollkraft mit einer Zunahme um 1 % etwas weniger gestiegen.

Betrachtet man den Personalaufwand je Vollkraft sowie die Umsatzerlöse je Vollkraft ausschließlich für den Pflegedienst, so ist bei beiden Kennzahlen ein leichter Anstieg zu verzeichnen: Während sich der Personalaufwand je Pflegevollkraft durchschnittlich um ca. 2 % erhöht hat, sind die Pflegeerlöse je Pflegevollkraft im Durchschnitt um 1 % gestiegen.

Insgesamt konnten die einbezogenen Altenheime im Durchschnitt des Jahres 2018 ein positives Jahresergebnis etwa auf Vorjahresniveau erzielen, das von einem negativen

Ergebnis im betrieblichen Bereich geprägt ist. Allerdings verzeichnen nur rund 30 % der einbezogenen Altenheime ein negatives Jahresergebnis, während 70 % der Altenheime ein positives Jahresergebnis erreichen konnten.

Vermögens- und Finanzlage

Das langfristige Vermögen der Altenheime, die über eine eigene Immobilie verfügen, liegt bei einem Anteil von ca. 70%. Bei einer Anlagenaltersquote von 49% (d. h. das Sachanlagevermögen ist bereits gut zur Hälfte abgeschrieben) sind in den kommenden Jahren weitere Investitionen zu erwarten.

Insgesamt verfügen die einbezogenen Altenheime im Durchschnitt über eine Eigenkapitalquote von rund 32%, weitere 42 % des langfristigen Kapitals werden über Darlehen sichergestellt.

Der Deckungsfaktor (Liquidität auf kurze Sicht im Verhältnis zum betriebsgewöhnlichen Finanzbedarf) beträgt wie im Vorjahr rund 70 Tage bzw. 10 Wochen. Der Einzugsfaktor beträgt rd. 18 Tage bzw. 2,5 Wochen nach 1,9 Wochen im Vorjahr, d. h. Forderungen werden im Durchschnitt innerhalb von 18 Tagen bzw. 2,5 Wochen in Liquidität umgesetzt.

Der Altenheimbetriebsvergleich findet regelmäßig Anwendung bei Jahresabschlussbesprechungen, Vorträgen und Seminaren sowie bei betriebswirtschaftlichen Beratungen unserer Mandanten. Insbesondere werden bei diesen Beratungen neben einem Benchmarking für die betreffenden Einrichtungen Konkurrenz- und Nachfrageanalysen durchgeführt. Der Personalschlüssel als wesentlicher Bereich wird nach Preis- und Mengenabweichungen analysiert. Darauf aufbauend lässt sich eine Potenzialanalyse durchführen. Die Aufwendungen einer Potenzialberatung werden teilweise mit öffentlichen Mitteln gefördert. Für nähere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.

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