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Entwicklung der Werkstätten für behinderte Menschen anhand aktueller Vergleichszahlen aus dem BPG-Werkstättenbetriebsvergleich 2015

Darstellung des BPG-Kennzahlenvergleichs der Jahresabschlüsse 2015 für Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM).

Ihre Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Wigbert Kreis
Dipl.-Kfm. Wigbert Kreis
Steuerberater
Prüfungsleiter

0251 - 48204-0
w.kreis@bpg-muenster.de

Dipl.-Kfm. Holger Hiesgen
Dipl.-Kfm. Holger Hiesgen
Prüfungsleiter
0251 - 48204-0
h.hiesgen@bpg-muenster.de

Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) erzielen Umsätze aus Produktions- und Dienstleistungen im Wettbewerb mit gewerblichen Unternehmen und erzielen daneben Einnahmen aus Vergütungen für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen.

Seit Jahren erstellen wir einen Werkstättenbetriebsvergleich. Die Datenbasis bilden dabei die durch uns geprüften Jahresabschlüsse. Es handelt sich um Werkstätten aus insgesamt vier Bundesländern, wobei nordrhein-westfälische Einrichtungen den Schwerpunkt bilden.

Als statistisches Maß in den weiteren Ausführungen wird der Median verwendet. Der Median (bzw. Zentralwert) halbiert in der Statistik eine Verteilung, d. h. 50 % der Werte der Verteilung sind größer bzw. kleiner als der Median. Er ist gegenüber Ausreißern (extrem abweichenden Werten) deutlich robuster und daher aussagekräftiger als das arithmetische Mittel.

Struktur

Die Bandbreite der in den Betriebsvergleich 2015 einbezogenen Werkstätten reicht von 250 bis zu 1.324 genehmigten Plätzen. Der Median bei der Kapazität liegt bei rd. 651 Plätzen. Der Auslastungsgrad bewegt sich mit einem Wert von 108,5 % auf einem hohen Niveau (Vorjahr 110,0 %). Die Bandbreite bewegt sich hier von 96,4 % als Minimum bis zu 130,5 % als Maximum. Die Berechnung der Auslastungsgrade erfolgt auf Basis der genehmigten Plätze, die nicht immer der tatsächlich benötigten und beanspruchten Platzzahl entsprechen. Zum Beispiel tragen sogenannte ausgelagerte oder betriebsintegrierte Arbeitsplätze sowie Überbelegungen zur Auslastungsüberschreitung bei. Der Anteil der im Berufsbildungsbereich beschäftigen behinderten Menschen beträgt 11,7 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (11,4 %).

Jahresergebnis

Das Jahresergebnis (Median) ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig.

Die Ausschüttungsquoten (Auszahlung von Arbeitsentgelten aus dem Arbeitsergebnis der Werkstätten an die Beschäftigten) liegen zwischen 70,0 % im Minimum und 118,5 % im Maximum und damit im Median mit 89,5 % deutlich über der gesetzlich vorgesehenen Mindestquote von 70 %. Eine hohe Auszahlungsquote führt dazu, dass weniger Volumen für die Bildung der Rücklagen für Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen zur Verfügung steht.

Der monatliche Lohn für die beschäftigten Menschen mit Behinderungen ist im Datenpool mit EUR 172,06 gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Ein Grund hierfür ist, dass der Anteil der Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf (schwer- bzw. schwerstbehinderte Menschen) zunimmt. Die Folge ist, dass für diese Menschen Löhne ausgezahlt werden, die nur anteilig von ihnen selbst erwirtschaftet werden können. Insoweit erfolgt hier eine Subventionierung durch andere Werkstattbereiche.

Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft hat sich mit TEUR 51,5 gegenüber dem Vorjahr unter anderem aufgrund von Tarifsteigerungen erhöht.

Finanzdaten

Die Ausstattung mit liquiden Mitteln und kurzfristig realisierbarem Vermögen unter Abzug von kurzfristigen Verbindlichkeiten zeigt sich im Liquiditätsgrad II mit TEUR 2.755. Im Liquiditätsgrad II sind die flüssigen Mittel enthalten, die den WVO-Rücklagen (Ertragsschwankungsrücklage, Rücklage für Ersatz- und Modernisierungsrücklage sowie die Abschreibungsrücklage) entsprechen. Unter Abzug der WVO-Rücklagen von den flüssigen Mitteln ergibt sich eine Unterdeckung von TEUR 563.

Kennzahlenübersicht

Grafik zur Kennzahlenübersicht

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