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Erfahrung schafft Vertrauen

Entwicklung der Werkstätten für behinderte Menschen anhand aktueller Vergleichszahlen aus dem BPG-Werkstättenbetriebsvergleich 2017

Darstellung des BPG-Kennzahlenvergleichs der Jahresabschlüsse 2017 für Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)

Ihre Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Wigbert Kreis
Dipl.-Kfm. Wigbert Kreis
Steuerberater
Prüfungsleiter

0251 - 48204-0
w.kreis@bpg-muenster.de

Dipl.-Kfm. Holger Hiesgen
Dipl.-Kfm. Holger Hiesgen
Prüfungsleiter
0251 - 48204-0
h.hiesgen@bpg-muenster.de

Auch in diesem Jahr möchten wir Sie wieder über die Ergebnisse unseres Werkstättenbetriebsvergleichs informieren. Die Datenbasis bilden dabei die durch uns geprüften Jahresabschlüsse. Es handelt sich um Werkstätten aus verschiedenen Bundesländern, wobei nordrhein-westfälische Einrichtungen den Schwerpunkt bilden.

Als statistisches Maß wird in den weiteren Ausführungen der Median verwendet. Der Median (bzw. Zentralwert) halbiert in der Statistik eine Verteilung, d. h. 50 % der Werte der Verteilung sind größer bzw. kleiner als der Median. Er ist gegenüber Ausreißern (extrem abweichenden Werten) deutlich robuster und daher aussagekräftiger als das arithmetische Mittel.

Struktur

Die Bandbreite der in den Betriebsvergleich 2017 einbezogenen Werkstätten reicht von 350 bis zu 1.131 genehmigten Plätzen. Der Median bei der Kapazität liegt bei rd. 656 Plätzen. Der Auslastungsgrad bewegt sich mit einem Wert von 104,6 % auf einem hohen Niveau (Vorjahr 112,7 %). Die Bandbreite bewegt sich hier von 93,0 % als Minimum bis zu 131,9 % als Maximum. Die Berechnung der Auslastungsgrade erfolgt auf Basis der genehmigten Plätze, die nicht immer der tatsächlich benötigten und beanspruchten Platzzahl entsprechen. Zum Beispiel tragen sogenannte ausgelagerte oder betriebsintegrierte Arbeitsplätze sowie Überbelegungen zur Auslastungsüberschreitung bei. Der Anteil der im Berufsbildungsbereich beschäftigen behinderten Menschen beträgt 11,0 % und ist damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (11,1 %).

Jahresergebnis/Arbeitsergebnis

Alle Werkstätten unseres Datenpools haben ein positives Jahresergebnis erwirtschaften können, wobei der Median dieser Ergebnisse gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich gestiegen ist. In Relation zum Umsatz lag die Rentabilität der Werkstätten unverändert im Vergleich zum Vorjahr bei 3,6 % (Umsatzrentabilität). Die Arbeitsergebnisse als Bemessungsgrundlage für die Auszahlungsquote an die Werkstattbesucher sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben.

Die Ausschüttungsquoten (Auszahlung von Arbeitsentgelten aus dem Arbeitsergebnis der Werkstätten an die Beschäftigten) liegen zwischen 70,2 % im Minimum und 116,2 % im Maximum und damit im Median mit 85,6 % (Vorjahr 85,9 %) deutlich über der gesetzlich vorgesehenen Mindestquote von 70 %. Eine hohe Auszahlungsquote führt dazu, dass weniger Volumen für die Bildung der Rücklagen für Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen zur Verfügung steht. Die Notwendigkeit der Mittelansammlung in Höhe der aufgebauten Ersatz- und Modernisierungsrücklagen unter Berücksichtigung der Abschreibungsrücklage ist über Investitionspläne zu belegen. Überschüssige Mittel sind an die Werkstattbesucher auszuzahlen.

Umsatz/Arbeitsentgelt je behinderten Menschen im Arbeitsbereich

Bei einem jährlichen Umsatz von rd. TEUR 6.600 je behindertem Menschen zeigt sich der monatliche Lohn für die Werkstattbesucher in unserem Datenpool mit EUR 172,57 je Monat unter dem Betrag des Vorjahres (EUR 185,47). Insbesondere die wachsende Anzahl von Werkstattbeschäftigten mit psychischen/seelischen Behinderungen sowie die wachsende Anzahl von Teilzeitbeschäftigten haben Einfluss auf diese Entwicklung.

Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft (angestellte Betreuer) hat sich mit TEUR 55,7 gegenüber dem Vorjahr (TEUR 54,4) unter anderem aufgrund von Tarifsteigerungen erhöht.

Finanzdaten

Die Ausstattung mit liquiden Mitteln und kurzfristig realisierbarem Vermögen unter Abzug von kurzfristigen Verbindlichkeiten zeigt sich im Liquiditätsgrad II mit TEUR 3.731. Im Liquiditätsgrad II sind auch die flüssigen Mittel enthalten, die den WVO-Rücklagen (Ertragsschwankungsrücklage, Rücklage für Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen und Abschreibungsrücklage) entsprechen. Unter Abzug der WVO-Rücklagen von den flüssigen Mitteln ergibt sich eine Unterdeckung (Deckungslücke) von TEUR 95. Hierbei ist zu berücksichtigten, dass einige Werkstatträger nicht benötigte Liquidität in langfristige Finanzanlagen innerhalb des Anlagevermögens investiert haben. Diese Mittel wurden bei der Berechnung der Liquiditätskennzahlen nicht berücksichtigt.

Kennzahlenübersicht

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