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Betriebsvergleich Krankenhäuser

Wie schon in den Vorjahren stellte sich auch im Jahr 2019 die Situation für viele Krankenhäuser schwierig dar. Zur Einschätzung und Einordnung der eigenen Marktposition kann ein Benchmark dienen. Hierzu haben wir gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Solidaris einen Krankenhaus-Betriebsvergleich erstellt.

Ihre Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Jürgen Groteschulte
Dipl.-Kfm. Jürgen Groteschulte
Wirtschaftsprüfer / Steuerberater
0251 - 48204-25
j.groteschulte@bpg-muenster.de

Dipl.-Kfm. Matthias Pick
Dipl.-Kfm. Matthias Pick
Wirtschaftsprüfer / Steuerberater
0251 - 48204-44
m.pick@bpg-muenster.de

Wie schon in den Vorjahren stellte sich auch im Jahr 2019 die Situation für viele Krankenhäuser schwierig dar. Zur Einschätzung und Einordnung der eigenen Marktposition kann ein Benchmark dienen. Hierzu haben wir gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Solidaris einen Krankenhaus-Betriebsvergleich erstellt.

Struktur und Leistung der einbezogenen Krankenhäuser

Der Betriebsvergleich Krankenhäuser enthält für das Jahr 2019 die Angaben von rund 120 Krankenhäusern aus dem Mandantenkreis unseres gemeinsamen Netzwerkes BPG/Solidaris. Spezialkliniken (z. B. reine Reha-Kliniken, reine psychiatrische oder geriatrische Krankenhäuser, Tageskliniken) und Belegkrankenhäuser sind in dieser Auswertung nicht enthalten. Die größte Gruppe bilden Krankenhäuser mit 450 und mehr Betten. Sie machen rund ein Viertel aller einbezogenen Krankenhäuser aus, gefolgt von Krankenhäusern mit 150 bis 249 Betten und mit 250 bis 349 Betten, die jeweils etwa ein Fünftel der Gesamtgruppe ausmachen. Die durchschnittliche Bettenzahl liegt bei 352 Betten.

Größengruppen der einbezogenen Krankenhäuser

Bei einer Betrachtung von rund 100 identischen Krankenhäusern über drei Jahre, zeigt sich im Bereich der Leistungen der Krankenhäuser, dass sich der Case-Mix-Index, der im Jahr 2019 bei durchschnittlich 0,99 Punkten liegt, über den betrachteten Drei-Jahres-Zeitraum nur wenig verändert hat (+ 0,5 %).

Von einer Vollkraft wurden im Durchschnitt 26,3 Case-Mix-Punkte erbracht. Diese Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr (27,3 Case-Mix-Punkte) leicht verringert.

Der Case-Mix (effektiv), der in 2019 bei 15.264 Punkten lag, hat sich gegenüber 2018 um knapp 4 % erhöht. Dabei war insbesondere die Leistungsmenge gemessen an den behandelten Fällen ausschlaggebend für den Anstieg, während die durchschnittliche Fallschwere gemessen in Case-Mix-Punkten nahezu unverändert zum Vorjahr war. Insgesamt konnten die Krankenhäuser in 2019 ein um rund 5 % höheres Erlösbudget im Bereich KHEntgG vereinbaren als im Vorjahr, was in erster Linie durch den höheren Basisfallwert bedingt ist.

Ertragslage

Wesentlicher Aufwandsfaktor von Krankenhäusern ist der Personalaufwand, der vergleichbar mit den Vorjahren rund 60 % des betrieblichen Aufwands ausmacht. Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft beträgt für die betrachteten Krankenhäuser rund 78 TEUR. Er hat sich gegenüber dem Vorjahr um etwa 3,5 % erhöht. Die Entwicklung in den drei wichtigsten Dienstarten für die 100 identischen Krankenhäuser zeigt die nachfolgende Abbildung.

Personalaufwand je Vollkraft (in TEUR)

Bei Umsatzerlösen von 125 TEUR, die im Durchschnitt von einer Vollkraft erwirtschaftet werden, und einem durchschnittlichen Personalaufwand je Vollkraft von 77 TEUR liegt die Personalaufwandsquote, die angibt, welcher Anteil der Umsatzerlöse durch den Personalaufwand aufgezehrt wird, bei rund 62 % nach 61 % im Jahr 2018.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögensseite der Krankenhäuser ist naturgemäß geprägt durch das Anlagevermögen, wie die nachfolgende Grafik zeigt:

In 2019 besteht das langfristige Vermögen der Krankenhäuser zu 58 % aus immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen. Die Investitionen der Krankenhäuser lagen in 2019 im Durchschnitt bei 3,6 Mio. EUR, wobei der Anteil der aus Eigenmitteln finanzierten Investitionen fast 63 % beträgt und damit etwa auf Vorjahresniveau liegt. Bei einer Anlagenaltersquote von rund 45 % (d. h. das Sachanlagevermögen ist bereits zu 55 % abgeschrieben) ist auch in den kommenden Jahren ein merklicher Eigenmitteleinsatz zu erwarten.

Die Kapitalseite der Krankenhäuser weist folgende Struktur auf:

Der Anteil des bereinigten Eigenkapitals sowie des Kapitals mit eigenkapitalähnlichem Charakter (Eigenkapital ein­schl. Sonderposten, saldiert mit Ausgleichsposten) am gesamten Kapital lag im Jahr 2019 bei rund 54 %. Darlehen machten in 2019 rund 15 % des Gesamtkapitals aus, das übrige langfristige Fremdkapital betrifft weit überwiegend langfristige Rückstellungen (4 %). Auf kurzfristiges Fremdkapital entfallen etwa 25 % der Bilanzsumme.

Der durchschnittliche Deckungsfaktor (Liquidität auf kurze Sicht zu betriebsgewöhnlichem Finanzbedarf pro Woche) von rund 7,5 Wochen kann unter Berücksichtigung eines Einzugsfaktors von 6,5 Wochen als knapp ausreichend bezeichnet werden. Die EBITDA-Marge liegt für alle einbezogenen Krankenhäuser bei durchschnittlich 2,2 % nach 1,6 % im Vorjahr und 1,7 % im Jahr 2017.

Über alle in den Betriebsvergleich einbezogenen Krankenhäuser zeigt sich im Jahr 2019 insgesamt ein knapp positives Jahresergebnis, allerdings weisen auch 35 % der einbezogenen Krankenhäuser ein negatives Ergebnis aus.

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