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Werkstättenbetriebsvergleich 2018

Auch in diesem Jahr möchten wir Sie wieder über die Ergebnisse unseres Werkstättenbetriebsvergleichs informieren, den wir für das Jahr 2018 erstmalig gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner Solidaris erstellt haben.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Jürgen Groteschulte
Dipl.-Kfm. Jürgen Groteschulte
Wirtschaftsprüfer / Steuerberater
0251 - 48204-25
j.groteschulte@bpg-muenster.de

Die Datenbasis bilden dabei 60 Jahresabschlüsse, die wir in unserem Netzwerk BPG/Solidaris prüfen. Es handelt sich um Werkstätten aus verschiedenen Bundesländern, wobei nordrhein-westfälische Einrichtungen den Schwerpunkt bilden.

Struktur

Die Bandbreite der in den Betriebsvergleich 2018 einbezogenen Werkstätten reicht von 54 bis zu 1.539 genehmigten Plätzen. Im Durchschnitt bieten die WfbM - wie im Vorjahr - Platz für 455 Beschäftigte. Die Auslastung, die sich als Quotient aus tatsächlich genutzten und genehmigten Plätzen ergibt, erhöhte sich im Mittelwert auf 108,0 % (Vorjahr 105,6 %). Der Maximalwert der Auslastung beträgt 137,2 %.

Der Anteil der im Berufsbildungsbereich beschäftigen behinderten Menschen beträgt 11,7 % und liegt damit nahezu auf dem Niveau der Vorjahre.

Jahresergebnis/Arbeitsergebnis

Das durchschnittliche Jahresergebnis ist im dritten Jahr in Folge rückläufig (2018: - 4,9 %; 2017: - 1,7 %; 2016: - 7,8 %). Allerdings erwirtschaften rd. 92 % der in den Betriebsvergleich einbezogenen WfbM ein positives Jahresergebnis. Unverändert ist die leichte Tendenz dahingehend festzustellen, dass die Jahresergebnisse mit zunehmender Einrichtungsgröße besser ausfallen. Die durchschnittliche Umsatzrentabilität der WfbM mit einem positiven Jahresergebnis beläuft sich auf 3,6 % (Vorjahr 3,3 %).

Die Ausschüttungsquoten (Auszahlung von Arbeitsentgelten aus dem Arbeitsergebnis der Werkstätten an die Beschäftigten) liegen im Median mit 86,2 % (2017: 83,0 %; 2016: 81,0 %) leicht über den Vorjahreswerten. Keine der WfbM unterschreitet die in der WVO geforderte Mindestquote von in der Regel 70 % des erzielten Arbeitsergebnisses. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf unsere Hinweise zur Entwicklung des Grundbetrags durch die Erhöhung des Ausbildungsgeldes in vier Stufen und ihre Auswirkung auf die Arbeitsentgelte der Werkstattbeschäftigten.

Eine hohe Auszahlungsquote führt dazu, dass weniger Volumen für die Bildung der Rücklagen für Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen zur Verfügung steht. Die Notwendigkeit der Mittelansammlung in Höhe der aufgebauten Ersatz- und Modernisierungsrücklagen unter Berücksichtigung der Abschrei­bungsrücklage ist über Investitionspläne zu belegen. Überschüssige Mittel sind an die Werkstattbesucher auszuzahlen.

Finanzlage und Liquidität

Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der WfbM beträgt 66,4 % (Vorjahr 64,0 %). Bezieht man die Sonderposten für gefördertes Anlagevermögen mit ein, so beläuft sich die erweiterte Eigenkapitalquote auf 75,7 % (Vorjahr 76,3 %).

Für die Einrichtungen stand im Jahr 2018 durchschnittlich eine Deckung des betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarfs durch die Liquidität auf kurz Sicht von rd. 3,5 Monaten (Vorjahr 3,6 Monaten) zur Verfügung. Der Einzugs­faktor, der angibt, wie schnell Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Liquidität umgesetzt werden, liegt im Durchschnitt bei 4,2 Wochen (Vorjahr 4,9 Wochen).

Die EBITDA-Marge, die stellvertretend den operativen Gewinn als Rendite­größe wiedergibt, aber auch ein Indikator für die Selbstfinanzierungskraft der Einrichtung ist, beträgt 6,9 % (Vorjahr 6,5 %). Hier reicht die Spannweite der WfbM mit einem positiven EBITDA von 1,3 % bis 17,0 %.

Kennzahlen Personalbereich

Das durchschnittliche Arbeitsentgelt je Beschäftigten pro Jahr im Arbeitsbereich der WfbM hat sich von EUR 2.186 im Vorjahr auf EUR 2.103 reduziert. Die Höhe des Arbeitsentgeltes nimmt dabei tendenziell mit der Größe der Einrichtung zu.

Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft (angestellte Betreuer) hat sich mit EUR 55.913 gegenüber dem Vorjahr (EUR 54.276) unter anderem auf­grund von Tarifsteigerungen erhöht. Das Verhältnis von Betreuer je Betreutem von im Durchschnitt 1 : 7,2 ist mit Zunahme der Einrichtungsgröße tendenziell rückläufig - von 8,0 Beschäftigten pro Betreuer (bis 199 Plätze) bis 6,3 Beschäftigten pro Betreuer (ab 600 Plätze).

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